mit CHRIS NORMAN, MARK FORSTER, STEFANIE HEINZMANN und SAHRA & PIETRO LOMBARDI
Angermünde (MOZ) Fast 6000 Besucher erlebten am Sonnabend ein Musikfestival, das in der Region wohl beispiellos ist: das Energie Open Air am Wolletzsee. Vier Livebands, ein DJ, neun Stunden Musik und Party nonstop, das zeichnete die heißeste Nacht dieses Sommers aus.
Die Musik ist verklungen, die Wiese übersät von Tausenden leeren Plastikbechern, der Sand der Beachvolleyballanlage ist zerwühlt von ebenso vielen Füßen, die Sonne des nächsten Morgens gleißt so hell wie die Scheinwerfer, die vor wenigen Stunden noch die Nacht erleuchteten. Jetzt kommt die Stunde der vielen Helfer im Hintergrund, die nicht im Rampenlicht stehen und dennoch so unverzichtbar für das Gelingen der Veranstaltung sind, wie die Stars auf der Bühne: die Freiwillige Feuerwehr Angermünde, die Aktiven der Sportvereine, die Johanniter, die Helfer vom Kulturverein, die Mitarbeiter vom Strandbad, vom Bauhof, von den Städtischen Werken, die das große Konzert unter freiem Himmel initiieren, organisieren und auch mit Unterstützung von Sponsoren finanzieren.
Das junge Team des kommunalen Energieversorgers hatte mit dem Open-Air-Konzert die Idee, vor allem auch für junge Leute kulturelle Angebote in Angermünde zu schaffen und sich als Dank für die Treue der Kunden in der Region zu engagieren. Mit Kartenpreisen von 5 bis 20 Euro ist das Konzert für jeden Geldbeutel erschwinglich. Das ist den Organisatoren wichtig.
Die Idee schlug ein. Das Energie Open Air hat sich zum größten Popfestival zwischen Neubrandenburg und Berlin katapultiert und holt Musikbands in die Provinz, die sonst auch auf großen Bühnen wie der Waldbühne rocken: Münchner Freiheit, Revolverheld, Culcha Candela, Heinz Rudolf Kunze, Alphaville ... Tausende Besucher aus der ganzen Uckermark, aus dem Barnim, aus Berlin, strömen jedes Jahr zum Wolletzsee nach Angermünde.
Den Stadtwerke-Mitarbeitern, allen voran Christian Mercier, der für das Event hauptverantwortlich ist, gelingt es immer wieder, angesagte Bands der aktuellen Musikszene und Musiker mit Kultstatus zu engagieren. In diesem Jahr waren es Stefanie Heinzmann, Ex-Smokie-Sänger Chris Norman und als absoluter Star Mark Forster. Den Auftakt machen jedes Jahr junge Newcomer-Musiker, dieses Mal die DSDS-Gewinner Sarah und Pietro Lombardi, die schon am Nachmittag die Stimmung anheizten. Musikalisch. Denn auch das Hochsommerwetter sorgte für das perfekte Strandbadflair, auch wenn der See an diesem Tag aus Sicherheitsgründen zum Baden gesperrt blieb. Viele Besucher hatten sich auf Decken im weitläufigen Areal niedergelassen, ehe es zu vorgerückter Stunde immer voller vor der Bühne wurde. Angermünder Vereine übernahmen die Getränkeversorgung. Sie zapften und mixten pausenlos und trotz Andrang immer gut gelaunt. Schließlich sorgen sie mit dem ehrenamtlichen Ausschank auch gut für ihren Verein, denn der Gewinn fließt in die Vereinskassen.
Schon mit Stefanie Heinzmann nahm das Konzert Fahrt auf. Die Schweizer Pop- und Soulsängerin, bekannt geworden mit Hits wie "In the End", begeisterte mit ihrer markanten Stimme und frischen Art. Danach übernahm Chris Norman mit Band das Mikrofon. Mark Forster hatte anschließend leichtes Spiel, sein Publikum mitzureißen. Auf ihn hatten vor allem die jungen Leute den ganzen Abend gewartet, und der Popsänger, der gerade mit jedem seiner Hits die Charts und die Herzen stürmt, enttäuschte nicht. Es sind wohl vor allem die ehrlichen, unverschnörkelten Texte, die er selbst schreibt und die den Nerv der heutigen Zeit und das Lebensgefühl der jungen Generation ansprechen, die Mark Forster so erfolgreich machen. Man glaubt dem sympathischen Typen, wenn er sagt, Angermünde habe ihn begeistert. Und der Sprung vom Dreier in den Wolletzsee sei für ihn eine unvergessliche Mutprobe gewesen. Schade fanden nur seine vielen Fans, dass es keine Gelegenheit für Autogramme gab.
Die Partystimmung der Nacht am Wolletzsse wurde schließlich von den "Freischwimmern" als DJ bis nach Mitternacht am Brodeln gehalten.
Das 8. Energie Open Air im Strandbad am Wolletzsee ist Geschichte. Nur die Spuren der Partynacht sind noch sichtbar und vielleicht bei manchen Partygästen noch eine Weile spürbar. Die Erinnerungen bleiben und vermischen sich mit der Vorfreude aufs nächste Jahr. Denn ein 9. Open-Air-Konzert der Städtischen Werke wird es geben. Und dass es wieder tolle Musiker in die Provinz holen wird, ist sicher. Die Vorbereitungen beginnen.
MOZ, Daniela Windolff, 28.08.2016